Abfahrt
Kiel
Berlin
Bad Iburg
Ankunft

Bevor es um die Tour geht mal etwas zur Entstehung der Idee. Mein Vater hat sich im November 2001 einen Porsche-Trecker zum Restaurieren gekauft und der Bauwagen stand schon lange Zeit zur Verfügung, wurde aber nicht gebraucht und daher auch nicht fertig gemacht. Kurz vorm meinem Abitur kam mir langsam die Idee, mal  auszuspannen, wenn ich meinen Zivildienst hinter mir  habe. Mal ganz locker habe ich die Idee durchgespielt, mit dem Trecker und dem Bauwagen durch Deutschland zu fahren. Dafür musste der Bauwagen aber noch fertig gemacht werden. Und, wo ich mehr bedenken hatte, ich musste meinen Vater fragen, ob ich mir seinen Trecker überhaupt für die Zeit ausleihen darf. Im Irish Pub habe ich ihn dann einfach mal gefragt und zu meiner Freude hat  mein Vater gleich zugestimmt.  Die erste Hürde war genommen. Nur kam jetzt viel mehr Arbeit auf mich zu, als ich gedacht hätte. Du hast das Foto am Anfang gesehen! Im Grunde ist nur das Grundgerüst geblieben. Alles andere musste neu.

Nachdem alles rausgerissen war, sah das ganze doch schon etwas besser aus. Wir entschlossen uns dazu, noch ein CNC-gefrästes Oberlicht einzubauen und die Fenster zu ersetzen. Das hat viel Licht zusätzlich gebracht.

Wir sind also mit dem Gespann zu Peter Jensen (Container-Dienst Jensen) auf die Grube gefahren, um unten alles zu entrosten und neu zu malen.

Da die Tour ja immerhin sechs Wochen dauern sollte, haben wir versucht, die anfallenden Kosten durch Werbetafeln zu decken. Nachdem und während die Bauarbeiten am Wagen stattfanden, machten mein Vater und ich mich daran Sponsoren zu finden. Große Hilfe bekamen wir durch Willi Brinkmeyer, der mit seinen Zeitungen “Wir Insulaner” und “Hier im Norden”, uns die ganze Zeit über begleitete. Er sorgte auch mit ein paar Terminen auf dem  Festland dafür, dass ich nicht ganz ins blaue fuhr. Die letzte Woche vor der Abfahrt wurde noch ein Endspurt  eingelegt und der Wagen hatte die Gestalt, wie wir es uns vorgestellt hatten.

Nur gut, dass ich gut auf die Fähre gekommen bin. Wir waren doch schneller als gedacht und daher auch früher an der Fähre. Die hatten noch nicht mit mir gerechnet und hatten dann kein Platz für mich. Aber mit gut Will ging es eine Fähre später doch schon los. Immerhin zwei Stunden früher als wir geplant hatten. Und ich hatte dadurch ein bißchen mehr Zeit für die Presse-Termine auf dem Festland.

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Erwähnte ich schon, das es kalt war? Ich machte mich dann alleine auf zu meinem ersten Pressetermin. Willi Brinkmeyer sagte mir in Dagebüll, ich solle jetzt erstmal nach Großenwiehe fahren und beim Wieher Krog halten. Ich hatte keine Ahnung wo das sein sollte. Also machte ich mich erstmal auf den Weg. Als ich ankam, war ich über dankbar, dass ich erstmal mit einem Kaffee aufgewärmt wurde. Viel Zeit hatten wir leider nicht. Willi hat ein paar Fotos gemacht und dann musste es auch schon flott weitergehen. Wir hatten noch einen vollen Terminplan.
Es ging nun einmal durch Flensburg zum Hafen, wo ich von Piet Hennings empfangen wurde. Dies war die nächste Haltestelle für mich. Auch hier hatten wir leider wenig Zeit, wir hatten noch einen weiteren Termin in Flensburg. Herr Hennings hat mir aber ein Abendessen bei ihm in Aussicht gestellt und ich hatte die Hoffnung, mich dann mit ihm etwas mehr zu unterhalten. Das Central-Hotel sollte der nächste Termin sein und auch meine Schlafstätte für diese Nacht.
Abends habe ich dann das Angebot von Herrn Hennings gerne angenommen und habe mich auf den Weg gemacht. Nach einem leckeren Essen hatten wir dann auch noch die Möglichkeit uns zu unterhalten.
Ich bin dann aber auch, nach einem sehr netten Abend, um 23 Uhr todmüde ins Bett gefallen.

So, ab nun waren das die ersten Termine. Von nun an konnte ich  meine Tour Richtung Berlin selbst bestimmen. Naja, ich hatte doch noch einen Termin beim Zollhaus. Es ergab sich nur ein kleines Problem, der Trecker spielte verrückt, ging ab und zu ohne Grund aus. Nach langem Hin und Her entdeckte ich einen sauberen Schnitt in der Kraftstoffleitung. Wie der dahin gekommen ist, sei dahingestellt. Mit ein bisschen Isoband war das Problem leicht behoben. Und mit einer minimalen Verspätung von 1 1/2 Stunden bin ich dann doch noch angekommen. Willi war davon zwar nicht begeistert, man konnte es aber auch nicht ändern.
Dank meiner Verspätung war da leider auch nicht mehr Zeit für ein paar Fotos. Auch dort wurde ich nämlich zum Mittag eingeladen. Oder ich hätte die Möglichkeit gehabt, dort Mittag zu bekommen, hätte ich nicht die Probleme bekommen. Im Zollhaus war jetzt die Hölle los und sie konnten mich beim besten Willen nicht unterbringen. Aber die Geste zählt ja. Ich fand es aber trotzdem sehr nett dort.
Ich wollte dann über Eckernförde Richtung Kiel weiter. Ich habe dort einen Bekannten, der dort studiert und da wollte ich hin. In Eckernförde wurde ich von so starkem Regen empfangen, dass ich anhalten musste. Da ich ohne Verdeckt gefahren bin, war ich innerhalb weniger Minuten klatsch nass. Auf einem Camping-Platz angehalten, war mein nächstes Ziel für diesen Tag nur noch die heiße Dusche.
Am nächsten Tag war das Wetter auch nicht besser. Von Holger Haase habe ich aber eine Motorrad-Kluft bekommen, die absolut wasserdicht ist und damit ließ sich das doch noch ertragen. Und ich konnte doch noch Kiel erreichen. Was aber auch problematisch war, der Porsche ging immer wieder aus. Ich hatte Dennis gesagt, dass ich gegen Mittag ankommen würde. Was aber auch nicht funktionierte. Um halb fünf war ich da. Nass bis auf die Knochen und vollkommen genervt wegen der häufigen Ausfälle, die ständig zu nahmen. Für Montag nahm ich mir dann vor, den Filter mal anzusehen, was sich mitten in Kiel auf einem Parkplatz des Studentendorfes als recht schwierig herausstellte. Am Vormittag haben wir ein paar Eimer aufgetrieben und ich konnte anfangen, den Diesel abzulassen bis ich den Kraftstofffilter rausnehmen konnte. Ich denke mal das es der Filter war. Wenn ja, dann tat es auch Not, ihn zu reinigen. Was ich da in der Hand hielt war mehr als verdreckt. Natürlich kam Willi dann auch gerade jetzt, um mir netter weise die Papiere für den Wohnwagen zu bringen, der war nämlich noch als Bauwagen zugelassen. Vielleicht hätte ich das nicht schreiben sollen. Naja. Der hatte ein paar Probleme und war auch genervt. Aber für ein Foto hat seine Laune noch gereicht.

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Am Montag Abend bin ich dann auch gleich weiter. Aus versehen bin ich zwar auf eine Schnellstraße gekommen, aber die Polizei hatte Verständnis und begleiteten mich aus Kiel raus. Kurz nachdem ich Kiel verlassen hatte war dann auch Schluss für den Tag. Den nächsten Tag bin ich dann über die Plöner Seenplatte, Eutin, Lübeck bis kurz vor Ratzeburg gefahren. Es war schönes Wetter und ich hatte große Lust zu fahren. Jede Stunde mal 15 min Pause und es konnte weitergehen. In Lübeck hatte ich nur ein kleines Problem: Irgendwie bin ich in den inneren Ring eines Kreisverkehrs gekommen und keiner ließ mich raus. Nach ca. 10 Runden kam dann ein Streifenwagen an und fragte durchs offene Fenster, ob sie mir helfen könnten. "Ja, bitte. Und wenn es geht dann schnell." Nach weiteren drei Runden wurde ich dann mit Hilfe eines zweiten Wagens Richtung Ratzeburg rausgelotst.
Tja, die Polizei, dein Freund und Helfer.
Bei Ratzeburg fand ich auch gleich einen Camping-Platz und weil es am nächsten Tag gewitterte bin ich gleich zwei Nächte geblieben. In den nächsten Tagen ging es dann stur über Schwerin nach Berlin. Es gab da nur ein kleines Problem: Die Straße war wegen Bauarbeiten nur einseitig befahrbar und die Baustelle war lang, wurde daher auch mit einer Ampel geregelt. Ich habe die Strecke nicht geschafft bis der Gegenverkehr wieder Grün hatte! Ich schätze mal, dass ich ca. 3/4 der Strecke geschafft hatte, bis der Gegenverkehr vor mir stand. (Kleine Anmerkung, es war Feierabendverkehr) Es gab da nur eine Lösung: Da ich zu viele hinter mir hatte, mussten alle vor mir den Rückwärtsgang einlegen. Eine viertel Stunde später konnte ich wieder los fahren und natürlich hatten sie jetzt hinter mir wieder Grün. Naja, es gab ein kleines Chaos. Als ich an der Ampel des Gegenverkehrs vorbeikam, hatten die wieder Grün. Das beste, was ich machen konnte, war mich in eine kleine Haltebucht zu verpieseln und abzuwarten, bis der Verkehr sich wieder beruhigt hatte. Es dauerte aber lange, bis das geschah. Zwei Autos gesellten sich dann auch zu mir in die Haltebucht und ich hatte mich schon darauf gefasst gemacht, dass es jetzt ein wenig Ärger geben würde. Aber dem war nicht so: Einer kam auf mich zu und meinte, es wäre eine der geilsten Aktionen, die er miterlebt hätte und der andere fiel mit einem Lach-Flash aus dem Auto. Ich war knall rot. Wenigstens hatten die Bauarbeiter Ihren Spass daran gefunden. Immerhin das.
In Brandenburg kamen dann wieder die Termine dazu: In Nauen wurde ich für den  Haverlander interviewt und in Berlin ging es dann richtig los. In Potsdam habe ich mich mit Herrn Peters, der mich im Raum Brandenburg betreute, nochmals getroffen, um den weiteren Verlauf zu besprechen. Am Dienstag sollte es dann nach Berlin auf den Nike-Sportplatz gehen, wo ein großer Campertreff für die Kirchentage seine Tore geöffnet hatte. Ich hatte leider ein kleines Problem: Ich war das erste mal in Berlin und hatte natürlich keine Ahnung, wo das war und mit 20 Sachen durch Berlin fahren war dann auch nicht so ratsam, habe ich mir gedacht. Die Polizei wollte mir ursprünglich weiterhelfen, konnte es dann aber doch nicht. Zum Glück konnte da Peter Mois weiterhelfen. Er wollte auch für eine Berliner Zeitung über mich schreiben und hat sich dann  auch bereit erklärt, mich am Dienstag(27.05) Abend an mein Ziel zu lotsen.  Die Fahrt hat über drei Stunden gedauert. Ich hatte das Gefühl wir würden einmal runter rum und dann quer durch fahren. Ich komme von Föhr und Berlin ist gut viermal so groß. Aber jetzt erst mal ein paar Bilder, die Peter Mois uns zur Verfügung gestellt hat:
 
 

                                                                                            Und nein, es ist keine Montage, ich war wirklich so schnell.
Mit einem Porsche und Vollgas durch die 30 Zone und keiner konnte mich blitzen!
Ich habe mir zusammen mit meiner Freundin den Kirchentag angesehen.  Sie ist extra von Föhr runtergekommen. Und ich habe es mir doch verkniffen mit dem Trecker am Brandenburger Tor vorbeizufahren. Obwohl ich es doch hätte machen sollen. Die Gelegenheit war günstig und wird sich so schnell nicht wieder bieten. Naja, hätte hätte hätte... Jetzt ist es zu spät. Sollte ich aber noch mal so ne Tour machen, dann auf jeden fall!!!
Tja, am Sonntag sollte es dann wieder los. Ich hatte keine Unterstützung, keinen Plan von Berlin, nur einen Anhalter, der selber nicht wusste wo es lang ging. Zusammen haben wir es aber doch geschafft. Es hat zwar länger gedauert als die Hinfahrt, aber irgendwann war ich dann doch aus Berlin raus. Und falls jemand dies hier liest und sich geärgert hat, weil ich vor ihm gefahren bin: Du hättest mich ja überholen können und wärst trotzdem noch im Stau gewesen. In Berlin war ich nämlich das einzige mal nicht der Grund sondern auch Leidtragender. Ich bin am Sonntag noch nach Brandenburg gefahren und dann nicht mehr. Ich hatte keine Ahnung, dass das dies die letzte Etappe mit unserem Porsche sein sollte.


Muss man da noch was erklären?
Ich wollte am Montag weiterfahren. Der Trecker hat laut gehämmert und ich habe mich abschleppen lassen.
Ich landete dann im Opel-Haus Staiger, die tatkräftig versuchten den Trecker wieder zu reparieren. Ich stand
eine lange Zeit dort auf deren Grundstück und habe viel Platz weggenommen, zwischendurch bei den Reperaturen
gestört, wurde aber immer nett behandelt. Wofür ich mich auch nochmal sehr bedanken möchte.
Aber das Ende vom Lied war, dass die Reparatur mehrere Monate in Anspruch nehmen sollte und zu viel kosten würde. Es sah so aus, als wäre das das Ende der Tour. So wollten wir uns aber nicht geschlagen geben: Wir haben mehrere Varianten durchgedacht. Unter anderem waren wir bereit einen neuen Trecker über Internet zu kaufen. Doch da kam Hilfe von jemandem, den wir nicht gewagt hatten zu fragen. Peter Hagge stellte uns bereitwillig seinen kleinen Hannomag zur Verfügung. An dieser Stelle nochmals besten Dank Peter!!!
Mittwoch Abend haben er und mein Vater noch neue Reifen aufgezogen, denn am Donnerstag morgen sollte der Trecker mit dem Landrover und dem Trailer von Uwe Faltings, der einen freien Tag hatte und ebenfalls mal so eben 500Km nach Brandenburg mitgekommen ist, auf den Weg gehen. Auch an dich Uwe: Besten Dank noch mal!!!
Mein Vater ist also am Donnerstag morgen mit dem Trecker aufs Festland, hat mittags Uwe von der Fähre abgeholt und die beiden sind dann runtergekommen. Aber auch sie hatten eine Panne! Noch vor Hamburg hatte der Landrover eine Kühlwasser-Leck. Abends um Zehn Uhr(!!) sind sie dann in Brandenburg angekommen. Es war nicht mehr viel Zeit. Die Trecker wurden getauscht, es wurde kurz erzählt, wie es einem so erging und dann mussten die beiden sich auch schon wieder auf den Weg machen, da beide ja am nächsten Morgen wieder arbeiten sollten.

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Dank Papa und Uwe konnte es dann am Freitag Morgen weitergehen. Für den Hannomag musste ich nur noch Gestelle für die Seitenspiegel bauen. Ich weiß, sie sehen an beiden Treckern wie die Fühler von Insekten aus, aber sie erfüllen hervorragend ihren Zweck. Die Halterungen konnte ich aus Resten zurecht schneiden und mir auch eine Halterung schweißen. Zum Anbau bin ich aber nicht mehr gekommen. Ich fand einfach keine passenden Schrauben. Dann musste es halt mit beschränkter Sicht über Magdeburg nach Hannover gehen. Was im Endeffekt auch geklappt hat. Die Fahrt sollte aber nicht einfach werden. Kurz vor Magdeburg bin ich in ein Unwetter geraten. Es hat reingeregnet und der Bauwagen war bös am schwanken. Ach und die Elektrik vom Trecker hat es auch lahm gelegt. Also wieder in die Werkstatt. Dort konnte zum Glück das Problem schnell behoben werden und ich konnte den Rest des Nachmittags noch ein gutes Stück weiter kommen. Über Magdeburg ging es dann nach Hannover, wo ich von Peter und Kathrin Meuser empfangen wurde. Bis ich dort aber angekommen war, gab es dann doch noch Ärger mit der Polizei, was sich im Nach herein als nicht nötig herausstellte. Ich bin über eine Schnellstraße, die für den landwirtschaftlichen Verkehr freigegeben war, nach Hannover reingekommen. Ich bemerkte nicht, dass mir die ganze Zeit die Polizei folgte. Ich hatte ja noch immer nicht die Spiegel angebaut! Sie sagten mir jedenfalls, nachdem sie mich angehalten hatten, dass ich nicht weiterfahren könne. Konnten mir aber auch nicht weiterhelfen. Ich bin also drei Stunden durch Hannover gefahren und habe mehrfach mit Peter telefoniert, weil ich absolut keine Ahnung hatte, wo ich war. Wäre ich einfach ein bisschen später gekommen, wäre es ja nicht schlimm gewesen. Das Problem war nur, dass ein Reporter auf mich wartete. Der Termin war gegen 17 Uhr. Kurz vor acht bin ich angekommen, wie, das weiß ich bis jetzt noch nicht.

Jedenfalls hatten wir für das Interview fast keine Zeit mehr. Es wurden schnell noch ein paar Fotos gemacht und dann sollte der Fotograf aber auch schon wieder los.
Schön war, dass ich bei Peter und Kathrin übernachten konnte.
Am nächsten Tag war erstmal Pannenhilfe angebracht. Ich war noch nicht dazu gekommen aufzuräumen. Die Unordnung, so muss ich sagen, kam von dem Unwetter!!! Ich bin normalerweise ein fast ordentlicher Mensch.
Naja, jedenfalls haben wir erstmal den Bauwagen aufgeräumt, ich konnte meine Wäsche waschen und wir haben es sogar geschafft, die Spiegel anzubauen. Und ich dachte an unserem Porsche sahen sie, auf gut Deutsch, scheiße aus...

Mittags waren die Bauarbeiten dann endlich, der Bauwagen wieder ordentlich und die Wäsche gewaschen und es konnte weitergehen. Ich sollte am Montag ja schließlich in Lüdenscheid sein und ich hatte damit noch 2 1/2 Tage Zeit anzukommen. Miriam, meine Freundin, und ich wollten uns dort bei ihren Eltern treffen. Wie man auf den Bildern erkennen kann, war das Wetter in Hannover noch gut. Kaum hatte ich mich auf den Weg gemacht und Hannover verlassen, fing es wieder an zu regnen und die nächste Sturmwarnung wurde ausgegeben, von der ich natürlich nichts mitbekam, da ich keine Nachrichten hören konnte. Mein Glück war nur, dass ich gerade Rast gemacht hatte, als es anfing zu Hageln. Ich war am überlegen, ob ich mir nicht einen Schläger besorgen solle, da die Hagel-Körner die Größe von Golfbällen hatten. Ich habe es aber doch gelassen.
Über Ahrensberg ging es dann immer tiefer ins Sauerland, wo Staus, die ich verursachen würde, vorprogrammiert waren. Ich bin einen Berg runter gefahren und konnte fünf Windungen höher die mir folgenden Autos und Motorräder sehen. Aber auch hier hat es keiner so eng gesehen. Es war schließlich Wochenende.
Ein paar haben mir sogar Bilder geschickt, die sie gemacht haben, als ich tanken war:

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Sonntag Ahrensberg, Montag Lüdenscheid.
Das hörte sich gut an. Und das Beste war, ich hatte die Möglichkeit vor Miriam da zu sein. Hihi. Die ganze Zeit haben wir fast täglich telefoniert und natürlich auch als in Brandenburg war und die Panne hatte. Es sah ja wirklich nicht so aus, dass ich noch pünktlich ankommen würde. Wir hatte schon gedacht, dass sie mir dann entgegen kommen würde und mich den Rest nach Lüdenscheid begleitet. Und jetzt hatte ich doch die Chance vor ihr anzukommen. Das gefiel mir.
Sonntag Abend in Ahrensberg musste ich noch einen Platz finden, wo ich mich hinstellen konnte. Und so ein neun Meter Gespann braucht ja auch Platz. Glücklicherweise hatte das Personal einer Tankstelle Mitleid mit mir und sie haben gefragt, als ich dort tanken war, ob ich schon einen Platz für die Nacht hätte, denn der nächste Camping-Platz sei noch einiges entfernt. Wahrheitsgemäß antwortete ich natürlich mit nein. Und da haben sie mir angeboten bei ihnen zu stehen. Fand ich natürlich klasse, am nächsten Tag durfte ich dort auch duschen und ich habe auch noch ein Frühstück spendiert bekommen. Nur die Nacht!!
Irgendwann um 12Uhr wurde ich durch lautes Gebrüll vor der Tür geweckt. Es gab dort eine Schlägerei mit fünf oder sechs Beteiligten und die Frau im Nachtschalter versuchte lauthals über die Außen-Lautsprecher für Ruhe zu sorgen. Eine halbe Stunde später kam dann auch noch die Polizei mit drei Wagen. Ich habe mich die ganze Zeit über dezent zurück gehalten.
Am Montag Morgen bin ich dann auch zeitig losgefahren. Um sieben aufgestanden, geduscht und gefrühstückt, so konnte die Fahrt dann auch um acht gleich weitergehen. Ich hatte ja ein Ziel: Vor meiner Freundin in Lüdenscheid sein. Sie sollte noch bis mittags arbeiten, dann die Fähre und 5 1/2 Stunden mit dem Auto runterkommen. Meine Chancen waren also gut. Ich wusste nur nicht, wo sie wohnte, ich war da noch nie. Mit vielen Fragen, SMS, und Telefonaten war ich dann abends am Ziel. Und mir war das unangenehm. Ich hatte ihre Familie einmal kurz gesehen. Und ihre Familie war dann im größeren Kreise anwesend und es wurde ein Grillabend veranstaltet. Und ich war vor ihr da, wenn auch nur 15 Minuten, aber ich hatte es geschafft. Mein Ziel war erreicht und daher war das unangenehme Gefühl in einer vollkommen fremden Umgebung so herzlich empfangen zu werden auch gut zu ertragen.
Wir sind bis Freitag dort geblieben. Miriam ist schon wieder früh morgens gefahren, da sie am Nachmittag wieder arbeiten sollte und ich habe gegen Mittag auf den Weg gemacht. Die ganze Zeit über in Lüdenscheid ist der Trecker nicht einen mm gefahren. Wir haben uns eine schöne Zeit in Lüdenscheid gemacht. Haben ihre Bekannten besucht, waren beim Kanadier, den ich nur empfehlen kann. Eines haben wir leider nicht mehr geschafft: Ihre Oma wollte doch so gerne Trecker fahren. Ein weiterer Punkt neben dem Brandenburger Tor, den wir nachholen müssen.
So, jetzt ging es nur noch in den Norden. Irgendwie ein schönes Gefühl. Und es ging auch recht flott in den Norden. Über Unna nach Bad Iburg auf den Camping-Platz. Und auch dort viel der Trecker nur positiv auf:

Auch hier war ich von den Campern begeistert. Ich weiß nicht, wie es kommt, wahrscheinlich reisen sie viel rum, jedenfalls sind sie einiges kontaktfreudiger als manch anderer. Und es war die ersten Abende an denen ich mit den Betreibern was getrunken habe. Es war eine überaus nette Atmosphäre in die ich da gekommen bin.
Was ich auch verblüffend fand, wenn man mit einem Trecker und einem Bauwagen unterwegs ist, mehrere hundert Kilometer gefahren ist, ich habe bei den wenigsten Camping-Plätzen was zahlen müssen. Ich bedanke mich nochmals bei allen, die mich auf die eine oder andere Weise unterstützt haben.
Osnabrück. Ich wollte nicht durch fahren, hatte ein komisches Gefühl dabei. Da blieb nur noch die andere Variante, sie war zwar länger, ich konnte mir aber dafür auch mehr ansehen. Einen ganzen Tag lang. Von morgens um 10 bis abends um 20 Uhr bin ich gefahren. Ich hatte Glück, wie schon so oft, denn ich bin irgendwie auf die Bundesstraße Richtung Bremen gekommen. Ich glaube, ich hätte doch öfter auf die Karte schauen sollen und mich nicht nach meinem Gefühl für die Himmelsrichtung verlassen sollen. Meistens bin ich morgens losgefahren, habe geschaut, wo die Sonne war und meinen Kurs dem entsprechend angepasst. Nach Bremen war es aber einfach, ich musste nur noch dem Verlauf der Sonne folgen. Zu einfach dachte sich wahrscheinlich jemand, den ich bekam laufend Probleme mit der Batterie. Sprich die komplette Lichtanlage war nicht zu gebrauchen. Ich war noch eine komplette Tagesreise von Bremen entfernt, als ich die nächste Werkstatt aufsuchen musste. Ich wollte mich in Bremen eigentlich mit Hauke, einem alten Klassenkameraden treffen. Das wurde dann so schnell doch nichts, dachte ich mir. In der Werkstatt sagten sie mir, dass die Kohleklötze der Lichtmaschine wahrscheinlich abgenutzt sind. Die Reparatur würde sicherlich eine knappe Woche dauern. Ein Problem war das jedoch nicht, da ich sowieso vor hatte eine Woche bei Hauke zu bleiben. Und schließlich sollten ja noch mehrere Wechsel stattfinden.
Hauke war jedenfalls so nett und hat mich dann abgeholt. Er war aber noch netter: Am nächsten Morgen wollte meine Freundin nach Bremen kommen. Wir sind nachts um drei Uhr losgefahren und haben sie morgens um sechs von der Fähre abgeholt. Dies war aber nicht meine einzige Fahrt in heimische Gefilde.
Miriam und ich haben uns in Ruhe Bremen angesehen, wir waren mit unseren Bekannten im Kino und hatten viel Spaß. Drei Tage später musste sie aber auch schon wieder arbeiten und Leif, einer meiner besten Freunde, sollte mich die letzte Woche meiner Tour begleiten. Er wartete in Dagebüll auf mich. Miriam und ich sind früh morgens gestartet und mittags in Dagebüll angekommen, wo ein fliegender Wechsel stattfand. Leif kam gerade von der Fähre, stieg ins Auto, Miri und ich haben uns verabschiedet und sie ist auf der gleichen Fähre nach Föhr zurück gefahren. Auf der Rückfahrt wurde uns der Elbtunnel zum Verhängnis. Wir standen vier Stunden im Stau, welcher eine Länge von 40Km hatte. Ich war genervt. Und bei der Menge die Leif geschlafen hat, würde ich sagen, war er müde und genervt.
Ich muss sagen, ich habe mich wieder nach Hause gesehnt. Fünf Wochen waren da schon eine lange Zeit.
Und ich habe mich wirklich gefreut, dass es nur noch eine Woche ist und die dann mit Leif. Gefahren bin ich die ganze Zeit ja alleine.
Parallel zu meinen letzten Tagen auf Tour, wurde auf Föhr schon lange für meine Eintreffparty geplant, was ich nur halb mitbekommen habe. Es wurden verschiedene Anzeigen in unserem Monatsblatt "Wir Insulaner" von der Disco Olympic geschaltet. Wie diese und noch mehr:

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Mit der Elbfähre waren wir dann endlich wieder in Schleswig-Holstein. Über Heide und Husum ging es dann nach Niebüll, wo wir unsere letzte Nacht verbrachten. Und diese beiden letzten Tage waren das Gemeinste. Nur eine Stunde vom Hafen entfernt, mussten wir dennoch warten, obwohl wir die letzte Fähre noch hätten kriegen könne. Wir durften allerdings erst am nächsten Tag fahren. Es war ja schließlich schon alles mit der Eintreffparty geplant. Also mussten wir die Nacht in Niebüll verbringen. Und sind am nächsten Morgen um 10Uhr nach Dagebüll gefahren, wo wir erst einmal mit der Video-Kamera empfangen wurden. Aber rüber durften wir noch immer nicht. Wir mussten noch bis halb sieben warten. Es war ja schließlich alles geplant. Gegen Mittag kam uns dann Miriam schon entgegen. Und so haben wir zu dritt in Dagebüll darauf gewartet, dass wir endlich fahren durften. Am Nachmittag kam aber erst noch jemand auf uns zu. Er fragte, ob wir denn in Lüdenscheid gewesen wären. Wir haben ihm dann die komplette Tour erzählt und natürlich waren wir auch in Lüdenscheid. Dieser Mann hatte mich dort stehen sehen. Und hat auf Grund der ganzen Werbung über Föhr auf dem Wagen entschlossen, dort mal Urlaub zu machen. Das war eine sehr nette Begegnung. Und endlich war es soweit, wir durften rüber.
Ich bin schon oft Fähre gefahren, aber so lange hatte ich die Fahrt nicht in Erinnerung.
Endlich auf Föhr angekommen, traf mich fast der Schlag: Ich wurde empfangen und wie: Familie, Freunde und Bekannte, Oldtimer noch und nöcher und die Wattwürmer, eine Tanzgruppe.

Quer durch die Wyker Innenstadt ging es dann in Schritttempo im Konvoi zum Olympic:

Vor dem Olympic warteten dann auch schon viele auf uns.
Es war ein sehr netter Abend im gemütlichen Kreise. Wolfgang zauberte aus seiner Pfanne und die Wattwürmer gaben sich auch zum Besten.

Mein Schlusswort zu dieser Fahrt:
Ich hoffe es hat dir Spass gebracht diese Seite zu besuchen und ich hoffe, ich konnte dir einen kleinen Einblick in meine Tour verschaffen. Und: Ich würde es immer wieder tun!!!!

Jetzt noch eine Bitte: Schaut doch auch nochmal in die Danksagung.

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